Innovations- und Transferprozesse in Hochschulen
v. l. n. r.: Alois Krtil, Prof. Dr. Nick Gehrke und Steven Dehlan
Projektteam
Prof. Dr. Nick Gehrke (NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft), Steven Dehlan (NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft)
Projektpartner
Alois Krtil (Innovations-Kontakt-Stelle Hamburg)
Projekt läuft seit
September 2018
Bewilligungszeitraum
1 Jahr
Fördersumme
63.300 Euro
Projektziel
Das Projekt „Innovations- und Transferprozesse in Hochschulen“ hatte zum einen das Ziel, geeignete Prozesse für einen Transfer von innovativen, wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Unternehmenspraxis zu untersuchen und Gestaltungsvorschläge zu machen und wurde von Prof. Dr. Nick Gehrke und Steven Dehlan durchgeführt.
Das Forschungsprojekt unterstützt den spezifischen Charakter einer dualen Hochschule, indem es die besonderen Potenziale und Verbindungen zu den Unternehmen der Region nutzt und Transfer-, Transformations- und Wissensprozesse anstößt und gezielt lenkt. Die NORDAKADEMIE soll so ihr Potenzial als innovative Plattform für Unternehmen ausbauen. Auch der Einbezug der Studierenden in Transfer- und Innovationsprozesse ist im Projekt berücksichtigt worden.
Projektbeschreibung
Das Projekt ist untergliedert in vier Arbeitspakete:
- Konzeption eines Innovationsprozesses
- Transferportal
- InnovationLabs
- Dissemination.
Zielgruppe: Wissenschaftler und Vertreter aus Unternehmen
Ausgangslage: Ergebnisse aus Masterprojekten an der NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft gAG werden kaum für die Praxis genutzt. Erkenntnisse aus den Projekten verbleiben in der Hochschule und werden nicht bestmöglich verwertet.
Lösungsansatz: Das Projekt will einen Innovationsprozess konzipieren. Das Transfermodel soll in der Lage sein, Nutzungsrechte an Ergebnissen der Masterprojekte zu managen und den auftraggebenden Unternehmen rechtssicher zu übertragen.
Projektergebnisse im Jahr 2018 und 2019
Ein wichtiger Bestandteil des Projektes war die Vernetzung mit dem Innovationsökosystem in der Metropolregion Nord, insbesondere Hamburg. Für diesen Zweck wurde mit einem Projektpartner zusammengearbeitet, der Innovations-Kontakt-Stelle (IKS) Hamburg. Im Rahmen des Projektes wurden die Masterprojekte genauer untersucht, da hier viel Transfer zwischen Praxispartner und der Hochschule passiert. Der Ablauf („Innovationsprozess“) wurde untersucht und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Im Fokus stand auch insbesondere das Thema „Geistiges Eigentum“ und welche rechtlichen Regelungen relevant, sowie welche Vereinbarungen notwendig sind, um rechtssicher das entstehende Geistige Eigentum zwischen Hochschule, Studierenden und Praxispartnern zu regeln. Hierfür wurden auch Studierende aus dem Bereich Wirtschaftsrecht eingebunden.
Im Zusammenhang mit einer Diskussion mit verschiedenen Interviewpartnern aus Unternehmen wurde die Idee eines Data Science Lab entwickelt. Eine weitere Idee ist die Einrichtung eines IoT Labs (Internet of Things). Die Idee des IoT-Labs orientiert sich an der von der Firma Siemens entwickelten offenen Betriebssystem Mindsphere. Über diese cloudbasierte IoT-Plattform lassen sich Anlagen, Systeme, Sensoren und Maschinen verbinden. Die Daten können unmittelbar dort gespeichert und als Ausgangspunkt für unterschiedlichste Analysen herangezogen werden. Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich, die Anlagen bzw. ganze Produktionsbereiche zu digitalisieren und so einen digitalen Zwilling zu schaffen, wodurch Simulationen von Parametern und Abläufen möglich werden.
Das ganze Projekt wurde durch verschiedene Veranstaltungen begleitet, die den innovativen Charakter des Projektes und der Hochschule kommunizieren sollten. Im November 2018 fand im Dockland die Disruptive Lounge statt zum Thema Machine Learning. Vier Startups und ein Hochschulteam präsentieren ihre Innovationen und Forschungsprojekte. Im Oktober 2019 fand die Veranstaltung „Wissen in Unternehmen – Scheitern, aber richtig“ im Dockland statt. Dabei wurden wichtige Fragen wie „Wie wichtig ist Scheitern für die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens?“, „Wie gelingt es, die richtige Fehlerkultur im Unternehmen zu etablieren?“ oder „Welche Erfahrungen habe ich mit Scheitern im beruflichen oder privaten Umfeld machen können und was habe ich davon mitgenommen?“ aufgegriffen und erörtert. Vier Impulsvorträge mit anschließendem World Café Format haben das Thema im Anschluss vertieft. Im November 2019 konnte im Dockland ein neues Format von 12min.me stattfinden. Nach dem Motto “Don’t waste your time!” veranstaltet 12min.me in über 30 Städten regelmäßig Veranstaltungen mit starkem Bezug zu Bildung, Innovation und Infotainment. Das Thema der Veranstaltung war diesmal Künstliche Intelligenz.
Aus der Kooperation des Projekts mit dem Innovationsökosystem in Hamburg entstand während der Projektlaufzeit der Artificial Intelligence Center Hamburg e.V. (ARIC) als offizielle Initiative zum Thema Künstliche Intelligenz in der Metropolregion Nord. Die Nordakademie konnte hier durch ihr intensives Engagement für das Thema Innovation in Hochschulen Gründungsmitglied werden und den Sitz des Vereins im Dockland positionieren. Anfang Oktober 2019 wurde die Initiative offiziell verkündet durch den Wirtschaftssenator Michael Westhagemann.
Die Kooperation der Nordakademie mit dem ARIC bleibt über die Projektlaufzeit bestehen und soll die Hochschule für das zukunftsträchtige Thema Künstliche Intelligenz und Data Science positionieren. Durch die Nordakademie-Stiftung ist insofern eine nachhaltige Kooperation mit dem Innovationsökosystem in Hamburg gelungen.