Die Corona-Krise in Hamburg und Schleswig-Holstein: Eine Zwischenbilanz

Die Studie wurde im Rahmen des geförderten Projekts „Norddeutschland und die Corona-Krise: Wirtschaftliche Folgen und wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf“ durchgeführt.

Die Corona-Krise hat deutliche Spuren in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands hinterlassen. Mit einem realen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 5 Prozent, nach vorläufigen Berechnungen, erfährt die deutsche Volkswirtschaft eine der stärksten Schrumpfungen in den letzten 30 Jahren – nur während der Wirtschaft- und Finanzkrise des Jahres 2009 war der Rückgang mit 5,7 Prozent noch höher (Statistisches Bundesamt 2021a). Es kann dabei nur ein schwacher Trost sein, dass noch im Herbst 2020 mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet wurde und andere große EU-Volkswirtschaften, wie Frankreich, Italien und Spanien, wohl noch wesentlich stärker schrumpfen werden.

Der Rückgang des BIP ist allerdings über die deutschen Bundesländer nicht gleichverteilt, wie die Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2020 zeigen (Abbildung 1). Den geringsten Rückgang verzeichnete Schleswig-Holstein mit 3,8 Prozent, während sich Hamburg mit einem Rückgang um 6,6 Prozent auf Rang 11 der Bundesländer wiederfand – dieser Wert entsprach genau dem Bundesdurchschnitt zum damaligen Zeitpunkt. Als Erklärung für das vergleichsweise gute Abschneiden Schleswig-Holsteins kann die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe herangezogen werden, das in Schleswig-Holstein im Bundesländervergleich nur relativ schwach vertreten ist.3 Hier gab es in Deutschland die größten Einbrüche im Vergleich der Wirtschaftsbereiche, von denen Schleswig-Holstein entsprechend seines geringeren Industrieanteils wenige stark betroffen war. Hinzu kam ein in der Krise günstiger Industriemix, da etwa die gegen den Trend wachsenden „medizinischen Erzeugnisse“ in Schleswig-Holstein stärker vertreten sind. Zudem konnte auch das im Land stark vertretene Baugewerbe wachsen und der starke Dienstleistungssektor schrumpfte nicht stärker als im Bundesdurchschnitt (Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2020a). In Hamburg gab es keine vergleichbaren Sondereffekte, die Rückgänge im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich entsprachen denen des Bundes (Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2020b).

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