Projektupdate: Verbreitung von Cradle to Cradle-Lösungen für Gebäude und Innenraumgestaltung
Das Projektteam (bestehend aus Prof. Dr. Holger Petersen, Florian Andrews, Nora Griefahn und Tim Janßen) startet im neuen Jahr in die finale Projektphase.
Motivation
Die Bauwirtschaft ist der ressourcenintensivste Wirtschaftssektor. Das Abfallaufkommen im Bereich Bau ist mit ca. 220 Mio. Tonnen Bauschutt sehr hoch. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Wohn- und Arbeitsraum und die bisherigen Effizienzmaßnahmen reichen nicht mehr aus, um diesen Ressourcenbedarf zu decken.
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet die vollständige und qualitativ hochwertige Nutzung von Materialien in geschlossenen Kreisläufen. Dafür werden „gesunde“ und humantoxikologisch unbedenkliche Materialien wieder- und weiterverwendet.
Eine solche zirkuläre Wirtschaft geht (im Gegensatz zum Downcycling) mit einem prognostizierten Wirtschaftswachstum einher (in 2015 3% für Europa).
Ziel des Projekts: Cradle to Cradle Lösungen im Bau
Ziel ist die Entwicklung eines Leitfadens für VertreterInnen von Städten und Kommunen, der konkrete Handlungsempfehlungen für Cradle to Cradle Lösungen im Bau gibt. Hierfür soll zunächst eine Wissenssammlung von vorhandenem Wissen zu C2C-Bau erfolgen, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Außerdem sollen Lücken und Herausforderungen bei der Kreislaufführung im Baubereich identifiziert werden.
Projektablauf
Die Projektdauer ist auf 2 Jahre angelegt und startete im Juni 2019, das Projekt wird Juni 2021 enden. Die Erstellung des Leitfadens wurde in drei Phasen geplant:
Phase I – Recherchephase: Literaturrecherche von Studien und Veröffentlichungen, Aufbereitung vorliegender Quellen und Bestandsaufnahme bisher realisierter Gebäude und Produkte. Diese Phase ist abgeschlossen.
Phase II – Workshopphase: Identifikation von Potenzialen und Erarbeitung von Lösungskonzepte zur Verbreitung des Zirkularitätsprinzips durch transdisziplinäre Arbeitsgruppe (über 8 Unternehmen und ein wissenschaftlicher Beirat). Diese Phase ist abgeschlossen.
Phase III – Abschlussphase: Aufbereitung der Workshopergebnisse, Zusammenfassung von Positionspapieren und Interviewmaterial, Ausarbeitung des Leitfadens, Veröffentlichung und Verbreitung der Ergebnisse. Konkret soll ab Januar 2021 der Leitfaden ausformuliert werden und ab März 2021 startet der Review-Prozess. Im Anschluss folgt die Erstellung einer Website.
Ergebnis: Der Leitfaden wird im Frühjahr 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt.